Knochenaufbau

Nicht immer bietet die vorhandene Kieferknochensubstanz genug Platz, um darin erfolgreich ein oder mehrere Zahnimplantate setzen zu können. Dann muss der Kieferknochen an dieser Stelle neu aufgebaut werden. Bei der Eigenknochentransplantation werden zu dünne Stellen mit eigenem, an anderen Körperstellen entnommenen, Knochenmaterial aufgefüllt.

Im Kieferbereich baut sich Knochen aus drei Hauptgründen ab:

• nach Zahnverlust

• als Folge von Parodontose

• durch Tumoren, Abszesse oder andere Erkrankungen.

Schäden der Kieferknochensubstanz sind auch als Folge von Unfällen möglich, in der Praxis jedoch eher selten.

Meistens bietet der Knochen nicht mehr genug Substanz, weil über längere Jahre Parodontose vorlag oder Zähne verloren gegangen sind.

Nach dem Verlust eines Zahnes erfährt der Kiefer an dieser Stelle keine Kaudruck-Stimulation mehr. Als Folge mangelnder Durchblutung und Nutzung bildet sich die Knochensubstanz zunehmend zurück. Zuerst wird der Kieferknochen schmaler, dann verliert er an Höhe.

Fehlen ganze Zahnreihen über Jahre hinweg, kann der Knochen sehr stark zurückgebildet sein. Ein Aufbau ist dann mit entsprechend großem Aufwand verbunden.

Der Knochenabbau beginnt in der Regel sehr schnell. Schon ab dem 3. Monat nach einem Zahnverlust baut der Knochen an der betroffenen Stelle Substanz ab. Durch den Abbau können auch umliegende Knochensubstanz und Gewebeanteile in Mitleidenschaft gezogen sein.

Wer Zahnersatz durch eine Implantation wünscht, sollte nach einem Zahnverlust also nicht allzu lange warten.

Ein Knochenaufbau kann auf zwei verschiedene Weisen durchgeführt werden.

Sinuslift & Implantation

Aufbau mit eigenem Knochen

Der Knochenaufbau erfolgt mit eigenem Knochen, welcher bei einem weiteren Eingriff aus dem Körper entnommen wird. Dieser Knochen wird „aufgebaut“, und in bestimmten Fällen von einer Schutzmembran überzogen, die während der Einheilphase des Knochens, die mehrere Monate andauern kann, Schutz bietet und Druckbelastung verhindert.

Der Vorteil dieser Methode ist die vereinfachte Einheilung körpereigener Substanzen und die dadurch verkürzte Einheilzeit. Nachteil ist der zusätzliche Eingriff, der notwendig wird, um den Knochen an anderer Stelle zu entnehmen.

Aufbau mit künstlichem Knochen

Der Aufbau fehlender Knochensubstanz mit Knochenersatzmaterial verhindert einen zweiten Eingriff. Die verwendete Substanz ist entweder synthetisch hergestellt oder stammt vom Rind, Schwein oder Pferd. Bei der Herstellung der Substanz wird das Material auf mehrere hundert Grad erhitzt und die Proteinstruktur so zerstört. Eine Übertragung von bspw. Krankheiten der Spender wird dadurch nahezu unmöglich.

Das verwendete Material eignet sich durch eine körnige Konsistenz vor allem für kleinere Knochenaufbauten bei fehlender Breite in der Knochensubstanz.

Der Körper wandelt die angefügte Substanz während der Einheilphase in eigenen Knochen um. In der Fachsprache bezeichnet man das als „Remodelling“. Mit ausreichender Knochensubstanz kann eine Insertion erfolgen und das Implantat erhält die passende Primärstabilität im Behandlungsraum.

Weiterhin sind eine Augmentation mittels Knochenblock oder der Sinuslift (link zur Sinusliftseite) möglich.

Verschiedene Arten des Knochenaufbaus (Augmentation)

Grundsätzlich unterscheidet man:

• kleine Rekonstruktionen mit Bohrspäne

• mittlere und größere Rekonstruktionen durch Eigenspende aus dem Kiefer

• große und aufwände Rekonstruktionen mit Knochenmaterial aus dem Beckenkamm.

Kleine Defekte werden mit Eigenknochenspänen aufgefüllt, die beim Bohren des Kanals für das Implantat anfallen.

Die Entnahme des Knochens, die Knochenanlagerung mit Spänen und die Implantation des neuen Zahnes erfolgen in einem Arbeitsgang unter örtlicher Betäubung.

Bei mittelgroßen Aufbauten entnehmen wir Eigenknochen im zahnlosen Bereich des Hinterkiefers. Entnommen werden je nach Bedarf Späne oder auch ein kleiner Knochenblock (Knochenblockversetzung).

Nach der Knochenrekonstruktion ist zunächst eine Anwachszeit von mehreren Wochen notwendig.

Erst dann kann erfolgreich implantiert werden.

Nur bei sehr großen Kieferrekonstruktionen wird ein stationärer operativer Eingriff unter Vollnarkose notwendig. Im Rahmen einer Beckenkammtransplantation werden größere Mengen Knochensubstanz am Beckenkamm entnommen und versetzt.

Die Eingriffe dauern in der Regel zwischen 30 und 90 Minuten.

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